Als die heute weltgrößte Bootsmesse BOOT zum ersten Mal ihre Tore in Düsseldorf öffnete, da war ich noch nicht einmal ein ABC-Schütze. Meine Erfahrungen mit Booten beschränkten sich auf ein Ruderboot, mit dem ich über den Alpsee paddelte. 50 Jahre sind für eine große Publikumsmesse verdammt viel Zeit und ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Yachtmarkt nach ganz eigenen Regeln funktioniert. Die BOOT hat so manche große Messe kommen und gehen sehen, darunter die CeBIT und wohl bald auch die IAA in Frankfurt. Aber Yachten kauft man nicht im Internet, man muß sie fühlen. Ein Yachtkauf ist ein sehr emotionaler Prozess. Ein Segler geht mit seiner Yacht eine Symbiose ein, sie wird ein Teil von ihm. Immerhin hängt an dieser guten Zusammenarbeit zwischen Yacht und Segler auch sein Leben dran, wenn sich weit draußen auf dem Ozean die Welt auf ein paar Quadratmeter Aluminium oder GFK reduziert.
Eine Begegnung mit Laura Dekker
Das perfekte Beispiel dafür ist Laura Dekker, die mit 14 Jahren alleine mit ihrer 12-Meter Yacht „Guppy“ um die Welt segelte. Es dürfte für immer eine der großen seglerischen Leistungen bleiben und ich hatte mich schon oft gefragt, wie sie das wohl in dem Alter geschafft hat. Was machte den Menschen Laura Dekker aus, um eine solche Leistung zu vollbringen? Über 500 Tage alleine auf See. Was ich nicht wußte, sie war mit einem Stand ihrer World Sailing Foundation auf der BOOT. Ich kam also nichtsahnend an ihrem Stand vorbei und dachte nur, diese Ähnlichkeit ist echt verblüffend. Nein. Doch. Oh!
„Is it really you?“
Gut, zugegeben, eine etwas intelligentere Ansprache hätte ich mir noch überlegen können. Aber ich war wirklich geflasht. Laura nahm es locker und wir hatten ein langes Gespräch über die Arbeit ihrer Foundation. Sie möchte mit der neuen „Guppy XL“ Kindern die Gelegenheit geben, auf See ihre Persönlichkeit zu formen und zu sich selbst zu finden. Wo liegen meine Stärken? Was will ich im Leben erreichen? Man sagt ja über das Segeln, es bringt die besten Seiten in einem Menschen zum Vorschein – und seine schlechtesten. Vielleicht nicht so verkehrt, wenn man das schon früh im Leben erkennt, und noch an sich arbeiten kann.
Wie positiv sich Segeln auf die Entwicklung von Kindern auswirkt, hatte ich ja bei unserem Sohn gesehen. Durch das Leben auf dem Boot werden Kinder viel selbständiger und selbstbewußter. Die direkte Auseinandersetzung mit den Naturgewalten, mit Wind und Wetter, macht auch die Umwelt viel besser begreifbar. Der Umgang mit Ressourcen ist bewusster, da Strom und Wasser erst einmal selbst erzeugt werden müssen. Laura hat dann auch gleich noch ein Buch für unseren Sohn signiert:
„Das Leben ist eine Reise, es geht nicht nur um das Ziel“
Aber was macht nun den Menschen Laura Dekker aus? Diese Frage wollte ich ja klären. Es ist eine ganz besondere Eigenschaft, die mir schon bei anderen großen Seglern aufgefallen war. Laura ruht in sich selbst. Sie hat eine unglaubliche Gelassenheit und innere Stärke. Zumal sie um ihre Leistung nie ein großes Aufheben macht. Sie ist eher bescheiden, stellt sich nie in den Vordergrund. Eine sehr bemerkenswerte junge Frau.
Ein paar Tage später war sie in der NDR-Talkshow zu sehen. Da merkte ich dann auch, dass sie ja perfekt deutsch spricht. Warum hab ich mich dann auf Englisch mit ihr unterhalten? (Anm.: leider ist das Video mit dem interessanten Interview beim NDR nicht mehr online verfügbar und ich mußte den Link löschen. Schade.)
Ja, wir Segler sind eben die coolsten. Ist so. Aber eigentlich bin ich nicht wegen Laura Dekker auf die BOOT, sondern um für die VOLT zu shoppen und natürlich, um ein wenig zu spionieren – speziell auf den Aluminiumyachten, die irgendwie in die Kategorie einer Viator Explorer 42 DS fallen könnten. Da hatte ich vor allem zwei Exemplare ins Auge gefasst.
Garcia Exploration 52
Auf der BOOT 2018 stand schon die kleinere Schwester Garcia Exploration 45, die ich genau inspiziert hatte. Daher war ich auf die größere 52-Fuß Version gespannt, die voll ausgerüstet immerhin 1,2 Mio. Euro kostet.
Das markante Cockpit ist ja das Markenzeichen der Garcia Exploration Baureihe. Das GFK-Deckhaus bietet einen guten Schutz bei schlechtem Wetter, hat allerdings viele tote Winkel. Für einen guten Ausguck wird man daher doch hin und wieder auf die Bank steigen müssen, zumal das Dach auch vom Steuerstand aus den Blick versperrt (ungefähr wie auf dem Foto). Über die Anzeigen am Niedergang kann man auch von dort aus das Schiff per Autopilot steuern. Welche Bedeutung allerdings die kryptischen Symbole auf den Schaltern haben, hat sich mir nicht erschlossen. Da ist ein wenig Text meist hilfreicher und vor allem selbsterklärend.
Leider ist die Bedeutung eines ergonomischen „User Interfaces“ im Yachtbau noch nicht angekommen. Da waren meine Jahre in der Softwarebranche extrem lehrreich gewesen. In unzähligen Iterationen wird jedes Detail optimiert, bis der Anwender eine Software im Schlaf bedienen kann. Bei der Entwicklung des Cockpits der VOLT sind wir auch so vorgegangen. Bei der Garcia Exploration 52 hätte so manche Iteration nicht geschadet.
Hier der Arbeitsplatz des Skippers. Die Anzeigen erscheinen etwas willkürlich verteilt zu sein und eine Kartenanzeige sucht man am Steuerstand vergeblich. Die große Winsch ist gut erreichbar, aber die Leinenumlenkung von 90 Grad im Leinenkanal ist zu brutal, das wird man am Kraftaufwand spüren, sobald die Leinen mal etwas älter geworden sind. Die zweite Winsch ist Einhand nicht erreichbar, da muß man wieder über die Bänke klettern.
Die Garcia Exploration 52 ist sicherlich eine der ganz wenigen echten Blauwasseryachten (wie wir beim Vergleich mit der Ovni 450 noch sehen werden), aber wenn man gerade selbst eine Expeditionsyacht entwickelt, dann achtet man viel mehr auf die Details und vielleicht entdeckt man Fehler, die einem weniger geschulten Blick nicht aufgefallen wären. Hier zum Beispiel das Dach des Decksalons. Vorbildlich sind die Decksaugen, die eine Befestigung der Strecktaue zur Schiffsmitte hin erlauben und damit ein sicheres Einpicken mit der Lifeline ermöglichen. Dafür ist der mehrfach unterbrochene Haltegriff ein echtes Sicherheitsrisiko, da man im Dunkeln gerne mal ins Leere greift. Warum also keine durchgehende Stange?
Der Stauraum im Vorschiff ist enorm geräumig und als Segellast sicherlich mehr als ausreichend. Erfahrungsgemäß wird man auf Langfahrt den Platz dann auch nutzen und es wird sich so einiges an Gewicht im Vorschiff sammeln. Nicht besonders logisch erscheint daher die sehr aufwändige Führung der Ankerkette zur Schiffsmitte, mit der Begründung, es spare Gewicht im Vorschiff. Ob nun die 200-300 kg der Ankerkette bei einer Verdrängung von knapp 19 Tonnen (unbeladen) wirklich den großen Unterschied machen, wage ich mal zu bezweifeln. Zumal die Garcia eher ein sehr behäbiger Segler ist. Dafür hat man dann den langen Kettenkanal, in dem sich mit der Zeit der ganze Dreck von der Ankerkette sammeln wird und sollte sich beim Ankern mal die Kette verklemmen, dann muß man erst unter Deck und dort den Kettenkasten öffnen, anstelle einfach direkt am Bug das Problem zu lösen – wo man beim Ankern ja sowieso schon steht. Ich würde das als Marotte von Garcia bezeichnen, die in der Praxis nur Ärger macht. Im Detail war ich darauf schon bei meinem Bericht zur BOOT 2018 eingegangen, wo ich die kleinere Garcia Exploration 45 begutachten konnte.
Da Ruderschäden die häufigste Ursache für den Verlust einer Yacht auf hoher See sind, achte ich immer auf die Ausführung der Ruderanlage. Wie auf Aluminiumyachten erwartet werden kann, ist diese enorm stabil und über jeden Zweifel erhaben. Außerdem ist sie durch ein wasserdichtes Schott vom Rest des Schiffes getrennt, was überhaupt nicht selbstverständlich ist (wie wir noch sehen werden). Allerdings bin ich kein Freund von Drahtseilen zur Kraftübertragung vom Steuerrad. Es ist sicherlich einfacher zu montieren und auch wesentlich günstiger, aber es ist eben auch ein Risiko. Drahtseile können durchscheuern, oder sie sind entweder zu straff oder zu locker gespannt. Die beste Wahl ist daher ein Stangengetriebe, wie wir es auf der VOLT verwenden. Hier hat man wie bei einer Pinne ein unverfälschtes Feedback vom Ruder und ein viel besseres Gefühl für den Trimm der Yacht.
Eine weitere Schwachstelle sind die Seeventile an Bord einer Yacht. Wenn da ein Ventil undicht wird oder bei Frost platzt, kann das eindringende Wasser in kurzer Zeit die Yacht versenken. Bei fast allen Yachten sind die Seeventile aus Kostengründen direkt im Rumpf unter der Wasserlinie eingelassen. Auch hier zeigt sich die Blauwasserqualität der Garcia. Alle Seeventile sitzen auf Steigrohren über der Wasserlinie. So muß das sein.
Ein Blick in die Garcia zeigt unter dem Salon einen großzügigen Stauraum. Das Ablagesystem aus standardisierten Euroboxen ist günstig und sehr flexibel, da es Boxen für alle Anforderungen gibt – zum Beispiel Gitterboxen für Gemüse. Wir werden auf der VOLT im großen Stauraum unter dem Cockpit ein ganz ähnliches System installieren. Auf Langfahrt braucht man eine Menge Stauraum für Ersatzteile und Vorräte. Ein übersichtliches System ist da viel wert, sonst hat man alles überall im Boot verteilt und nutzt jede versteckte Öffnung, um noch was zu verstauen.
Im Hintergrund sieht man den Zugang zum Elektrikraum.
Auch hier eine sehr vorbildliche und saubere Installation. Der Autopilot B&G NAC-3 ist sogar redundant installiert. Da kann man nicht meckern.
Die Garcia ist eine der wenigen echten Decksalonyachten, auch wenn die Sicht nach achtern stark eingeschränkt ist. Für mich ist ein Decksalon mit guter Rundumsicht auf Langfahrt einfach unverzichtbar. Wenn aber so wenige Werften das anbieten, dann ist es eher ein Zeichen dafür, dass die Yachten eben nicht für die Langfahrt konzipiert wurden.
Der Kartentisch ist mit der Motorsteuerung auch ein vollwertiger Innensteuerstand. Das Ruder wird über die Fernbedienung des Autopiloten gesteuert. Wir haben eine ähnliche Anordnung des Kartentisches gewählt, allerdings mit einer klappbaren Rückenlehne, sodass man bei Seegang hier gut sitzen und sich etwas „verkeilen“ kann. Bei Nachtwache wird das sicherlich mein bevorzugter Platz werden.
Neben der Garcia war auch eine Yacht von Allures ausgestellt, die ich dieses Jahr aber aus Zeitgründen ausgelassen habe. Es ist eigentlich auch keine echte Aluminiumyacht, da das Deck aus GFK gefertigt und aufgeklebt wird. Daher war ich auf die neue Ovni 450 neugierig.
Alubat Ovni 450
Alubat ist eine traditionsreiche französische Werft für Aluminiumyachten, die allerdings bereits 2013 als Folge des Auftragseinbruchs durch die Finanzkrise Insolvenz anmelden mußte. Die Werft wurde aber durch eine Auffanggesellschaft gerettet und steht heute wieder ganz gut da. Ein Problem der Ovnis ist das etwas altbackene Design, das über die Jahre kaum verändert wurde. Mit der neuen Ovni 400 wurde jetzt endlich ein frisches modernes Design eingeführt, das auch gut am Markt angenommen wurde.
(C) Alubat Ovni 400
Was aber auf den ersten Blick wie eine Decksalonyacht aussieht, ist aber keine. Für mich völlig unverständlich, warum man das durchgehende Fensterband nicht gleich auch mit einer erhöhten Sitzgruppe als Decksalon genutzt hat. Auf der BOOT war leider keine Ovni 400, sondern die ebenfalls neue Ovni 450 ausgestellt. Die wurde allerdings noch mit dem alten Design vom „Hausdesigner“ Marc Lombard gezeichnet. Eine Produkterneuerung sieht anders aus.
Auffällig ist sofort die Bauweise. Es erscheint alles etwas weniger robust als auf einer Garcia zu sein. Das mag ein subjektiver Eindruck sein, aber es gibt deutliche Qualitätsunterschiede, die sich natürlich auch im Preis niederschlagen. Eine Ovni 450 kostet mit dem Grundpreis von 345.000 Euro (netto) wesentlich weniger als eine nackte Garcia Exploration 45 mit 453.000 Euro (netto). Wobei natürlich klar sein muß, dass man mit der Grundversion nicht auf Langfahrt gehen kann. Bis man dann endlich „Leinen los“ sagen kann, wird man noch einiges zusätzlich investiert haben. Allein der 8KW-Generator steht mit fast 22.000 Euro in der Preisliste, ein Wassermacher mit über 12.000 Euro.
Am Geräteträger der Ovni interessierte mich vor allem die Führung des „Davitbügels“ über zwei Taljen. Der Vorteil zu normalen Davits ist eben, dass man den Bügel auch Einhand schnell absenken oder aufholen kann. Daher haben wir den Bügel auch an der VOLT vorgesehen.
Ein interessantes Detail war das Signalhorn von Zöllner. Das sieht nach ordentlich Dampf aus, wenn man mal einen anderen Skipper aus dem Tiefschlaf wecken muß. Leider habe ich es im Mittelmeer mehrfach erlebt, dass eine Yacht auf Autopilot dahinrauschte und niemand Ausguck hielt. Auf dem Vordeck lagen noch ein paar Grazien beim Sonnenbad, aber der Skipper war unter Deck verschwunden, vermutlich um Cocktails zu mixen. Gerne hätte ich ihn da mit so einem Signalhorn deutlich gemacht, dass er sich gerade auf Kollisionskurs befindet. Das kommt also auf die Wunschliste für die VOLT.
Die Ovni 450 hat eine feste Sprayhood aus GFK. Optisch sieht es eher grenzwertig aus, aber es ist praktisch. Die Winschen am Niedergang sind dann leider wieder so eine überholte Tradition, von der sich die Werft wohl nicht trennen wollte. Winschen gehören an den Steuerstand, wenn man eine Yacht einhandtauglich machen möchte. Und will man da das ganze Gewirr an Leinen haben?
Nun gut, damit kann man noch leben. Aber schauen wir uns unter Deck noch zwei Details an, die mich bei einer Blauwasseryacht wirklich stören würden. Im Technikraum sieht man direkt auf die Ruderanlage (im Hintergrund). Auch wenn sie sehr stabil ausgeführt ist, so gehört hier ein wasserdichtes Schott hin, wie wir es bei der Garcia gesehen haben. Wenn es hier zu einem Wassereinbruch kommen sollte, dann ist auch gleich die ganze Elektrik hinüber.
Bei Yachten habe ich mir angewöhnt, immer tief in die Bilge zu kriechen, um wirklich etwas über die Qualität erfahren zu können. Ein schicker Salon macht noch keine gute Yacht aus. Bei der Ovni 450 war es dann dieses Seeventil, bei dem ich endgültig von einem Kauf abgesehen hätte. Immerhin ist es aus Marelon, aber warum wurde kein Steigrohr angeschweißt? Auf Langfahrt alleine irgendwo auf dem Ozean möchte man sich nicht mit einem defekten Seeventil rumärgern, das einem langsam das Boot flutet. Das hier geht gar nicht.
Ist das nun übertrieben vorsichtig? Leider gibt es eben die Momente, wo alles schief geht. Wie an Bord der SY „Ciao“ von Strecko und Olga Pust. Eine Kollision auf dem Pazifik hatte das Ruder zerstört und der folgende Wassereinbruch war nicht mehr zu stoppen. Da geht dann nicht nur eine Yacht verloren, sondern es versinkt das Zuhause und ein Lebenstraum. Das Video zeigt die dramatischen letzten Momente der Sweden Yachts 45.
Video-Link: https://youtu.be/jIZvq9sRKvo
Deshalb ist Sicherheit eine wesentliche Säule unseres Konzepts „Next Generation Yachting“, das auch der VOLT zugrundeliegt.
Eine weitere Säule lautet „Performance“. Was mich daher grundsätzlich an allen französischen Aluminiumyachten stört, ist die Bauweise mit Innenballast und Centerboard. Das macht die Yachten unnötig schwer und garantiert eine grottige Segelperformance. Ohne tiefen Ballastkiel kann man nicht gut segeln. Für den durchaus wichtigen variablen Tiefgang gibt es ja Lösungen, wie z.B. den hydraulischen Hubkiel mit einer 2,5 Tonnen Bleibombe bei unserer VOLT. Da hat man dann eine exzellente Segelperformance bei 2,80 Meter Tiefgang und man kommt mit nur 1,10 Metern in jede flache Ankerbucht. Aber natürlich kostet diese technische Perfektion wieder viel Geld, und das wollen sich die Werften eben sparen.
So ein Tag auf der BOOT geht viel zu schnell vorbei, also schnell noch nach ein paar Produkten geschaut, die wir für die VOLT benötigen.
Internet an Bord
Internet gehört für mich auch an Bord einfach mit dazu. Zum einen bringt es Komfort und Sicherheit, wenn man sich überall eine aktuelle Wettervorhersage oder Satellitenfotos von Ankerbuchten und Riffpassagen holen kann, zum anderen brauchen wir beruflich schnelles Internet. Die Finanzierung einer Langfahrt hängt ja auch stark an den Einnahmequellen und da ist es sehr vorteilhaft, wenn man lediglich Internet für die Arbeit benötigt.
Da es leider noch kein Satelliten-Internet von STARLINK gibt (soll ab 2020 verfügbar sein), muß man noch auf die heute verfügbaren Technologien zurückgreifen: Mobilfunknetze (4G/LTE) und Wifi. Damit ist die Reichweite für Internet zwar auf die Küstengewässer beschränkt, aber die meiste Zeit bewegt man sich sowieso in Küstennähe.
Für Ozeanpassagen nimmt man noch ein Iridium-Telefon mit, das mit sehr niedriger Bandbreite zumindest einen sehr einfachen Internetzugang ermöglicht, aber da reden wir dann tatsächlich nur über den Download von Wettervorhersagen. Das Satellitentelefon würde man dann direkt per USB-Kabel an den Laptop oder Bord-PC anschließen.
Ich hatte mir diverse Antennen angeschaut, aber meist benötigt man zwei Geräte für Wifi und Mobilfunk. Dieser Router von B.I.S. Electronics kann beides.
Es gibt auch noch von Locomarine einen interessanten Router, der preislich aber etwa das Doppelte kostet. Nebenan war noch der Stand von Digital Yacht, aber da braucht man wieder mehrere Geräte für 3G/4G und Wifi.
Leuchten
Die Beleuchtung auf einer Yacht ist nicht ganz so trivial, wie es sich anhört. Zum einen braucht man LED-Lampen, um den Stromverbrauch zu minimieren, zum anderen müssen die Leuchten wasserdicht und korrosionsfest sein, um in der Salzluft auf See nicht in kürzesteter Zeit zu verrosten.
Prebit bietet dafür sehr schöne Leuchten an, deren modernes Design gut zu der VOLT passen würden. Aber sie haben auch flexible Leuchtbänder, die wir ebenfalls benötigen. Das Besondere daran ist die absolut gleichmäßige Ausleuchtung, ohne dass man die Lichtpunkte der einzelnen LEDs sieht.
Steuerstand-Schaltpaneel
Eine Yacht soll ja nicht nur funktional sein, sondern auch schick aussehen. Bei einem Einzelbau muß man aber meist auf Standardkomponenten zurückgreifen, da sich eine Fertigung nicht lohnt. Jetzt gibt es aber schöne Schaltpaneele von Sailectron, die ganz individuell gefertigt werden können.
Für unsere VOLT hat Sailectron heute einen ersten Entwurf des Steuerbord-Schaltpaneels geschickt. Rechts befindet sich der Steuerhebel für die 2 Bellmarine-Motoren, darunter die Drehknöpfe zum Umschalten zwischen der Funktion als Motor oder als Hydrogenerator (die genaue Funktion des Antriebs hatten wir schon in einem anderen Blogartikel beschrieben). In der Mitte befinden sich die Kontrollen für die Ankerwisch, den Hydraulik-Kiel und das Signalhorn (siehe oben). Links daneben die Fernbedienung für den Autopiloten und der B&G Vulcan 7 Kartenplotter.
Auf der langen Liste für die VOLT können wir also wieder ein paar Haken ran machen.
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